11.Tag: Swakopmund – Vingerklip
Genug ausgeruht! Heute geht es weiter Richtung Norden. Da Swakopmund am Meer liegt, ist das Klima deutlich anders als im Landesinneren – meist bewölkt und um ein paar Grad kälter. Auch heute morgen ist der Himmel total bewölkt.
Wir fahren zuerst an der Küste entlang Richtung Hentiesbaai, immer noch durch die Wüste. In Hentiesbaai gönnen wir unserem Auto noch ein zweites Licht, da schon bei der Übergabe eines nicht funktioniert hat. Die Weiterfahrt geht jetzt Richtung Landesinneres. Nach ca. 100 km kommen wir zum Brandberg, dort befindet sich auch die höchste Erhebung Namibias mit 2573m – der Königstein.
Die Gegend wird wieder abwechslungsreicher und zumindest für das europäische Auge ist das Grün angenehmer. Zuerst sind es nur höhere Sträucher, aber bald tauchen auch die ersten Bäume auf. Und nun ist der Himmel wolkenlos und es ist ziemlich heiß. Ganz plötzlich ist links und rechts der Straße ein gelbes Blütenmeer zu sehen – toll! Offenbar hat es in den letzten Tagen auch hier geregnet, da es ziemlich grün ist und andererseits immer wieder Lacken auf der Straße sind.
Unser Ziel ist der Vingerklip, ein Felsen der auch Fingerzeig Gottes genannt wird. Dort soll ein toller Campingplatz, also genauer gesagt eine Lodge mit fantastischer Aussicht, die „Ugab Terrace Lodge“ sein. Da wollen wir hin. Die letzten 12 km sind eine ziemlich schlechte Schotterstraße. Entlang der Straße sehen wir große Termitenhügel, richtig tolle Gebilde, aber auch einige kleinere Tiere.
Endlich haben wir die Lodge erreicht. Obwohl wir gleich beim Eingang erfahren, dass die Campingsites wegen Renovierung geschlossen sind, fahren wir den ziemlich abenteuerlichen, steilen Weg hinauf zur Reception und zu den Bungalows. Und es lohnt sich – die Aussicht auf die Tafelberge und die Vingerklip ist atemberaubend! Das wirklich einzigartige am Ausblick ist, dass das Hotel bzw. die Bungalows und das Haupthaus auf einem Berg oben liegen und damit die ganze Ebene, die Tafelberge, Vingerklip und sogar der Brandberg zu sehen ist.
Und der Empfang ist überaus herzlich. Die Campingplätze sind zwar nicht zu benützen, aber wir bekommen das Angebot, bei einem der „luxury tents“ zu campen und Dusche und Klo des Zeltes zu benutzen, und das zum Preis vom Campingplatz. Wir werden gleich zu Kaffee und Kuchen eingeladen, während wir auf der Terrasse des Hotels die tolle Aussicht genießen. Sogar Blumen werden extra für uns auf den Tisch gestellt und eine ganze Kanne Kaffee, falls wir eine weitere Tasse wollen. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft sind beeindruckend. Später erfahren wir dann, dass wir die einzigen Gäste sind, was die Großzügigkeit des Angebotes noch unterstreicht.
Nachdem wir ausgiebig die Gegend bewundert haben, Kaffee und Kuchen genossen haben, fahren wir zu den etwas tiefer gelegenen Zelten und lassen uns dort nieder. Kurz vor 18 Uhr kommt noch die Besitzerin (oder Managerin, das war uns nicht ganz klar) vorbei, um zu fragen, ob wir alles haben. Da schwarze Wolken aufziehen und es sehr nach Regen aussieht bietet sie uns auch noch an, dass wir auch die Betten des Zeltes benutzen können – ohne Aufpreis. Und außerdem wohnen alle in der Nähe der Zelte; sollten wir was brauchen, können wir jederzeit dorthin kommen.
Poldi grillt uns ein feines Wild und zum Essen setzen wir uns auf die Terrasse des Zeltes. Auch hier hat man einen schönen Ausblick auf die Tafelberge. Das Gewitter zieht um uns herum und plötzlich erscheint bei den Bergen ein prächtiger Regenbogen – da muss sogar das Essen warten, das muss einfach fotografiert und gefilmt werden! Leider fängt es dann doch noch zu regnen an, aber auf der Terrasse unter dem Vorzelt ist das überhaupt kein Problem.