Tagebuch unserer Reise durch Namibia, Botswana und Zimbabwe. Dieser Teil ist der Bericht von Zimbabwe
18.Tag: Victoria Falls
Heute ist einer der Höhepunkte unserer Reise – Ausflug zu den Victoria Fällen.
In der Früh scheint die Sonne und um 1/2 9 holt uns der Fahrer. Wir haben die Fahrt gebucht, da die Einreise nach Simbabwe mit dem Mietauto verboten ist. Zuerst sind die Grenzformalitäten bei der Einreise in Simbabwe zu erledigen. Das Visum muss teuer bezahlt werden, pro Person 30 US$ ist ganz schön happig. Und bezahlen kann man nur in bar und nur in US$. Danach geht es auf einer Teerstraße 70 km zu den Fällen. Es ist überraschend wenig bis gar kein Verkehr, obwohl das die Hauptstrecke von Botswana zu den Fällen ist. Simbabwe gilt nicht als sicheres Land, da auch immer wieder Überfälle auf Touristen zu verzeichnen sind. Der Fahrer erzählt uns wie arm die Bevölkerung ist und dass hier keine Tiere mehr sind, da die aufgrund des Hungers im Land inzwischen alle gegessen wurden. Bei den Fällen angekommen „organisiert“ der Fahrer noch Regenmäntel zum Ausborgen – um stolze 100 Pula – das sind immerhin 10 EUR. Ganz schöner Nepp, aber vielleicht hilft es wenigstens ein paar Menschen. Der Eintritt zu den Fällen kostet nochmals 15 EUR. Dann gehen wir los.
Die Victoria Fälle wurden 1855 von David Livingstone aufgrund seiner Reiseerzählungen bekannt und zu Ehren von Königin Victoria von ihm „Victoria Falls“ getauft. Bei den Einheimischen heißen die Fälle „mosi oa tunya“ was übersetzt soviel wie „Donner, der raucht“ heißt. Zur Regenzeit sind es 500 Mio Liter Sambesi-Wasser pro Minute, die in die Schlucht stürzen. Die Gischt verdeckt dann teilweise die Sicht auf die Fälle. Die Victoria Fälle sind zwar nicht sehr hoch, um die 100m, aber mit mehr als 1700m immens breit. Der Regenwald, der sich am Canyonrand gebildet hat, ist Weltnaturerbe.
Wir gehen zuerst zur Statue von Livingstone, dort beginnen die Fälle mit „Devils Cateract“. Ab und zu gibt es Sprühregen, aber nicht wirklich tragisch. Es ist eh sehr heiß. Wir sehen sogar einen Regenbogen.
Dann wandern wir weiter zu den Main Falls, als plötzlich zusätzlich zur Gischt ein Regenguss niedergeht, der an eine starke Dusche erinnert. Poldi ist bis auf die Haut durchnässt.
Leider verkraftet Poldis Kamera die Wassermassen überhaupt nicht und gibt ihren Geist auf. Das ist wirklich eine Katastrophe!
Wir suchen uns einen halbwegs vom Regen geschützten Platz – was nicht leicht ist, da es solche fast nicht gibt – und dann wird die Kamera getrocknet, abgetupft, geschüttelt, in ein trockenes Tuch gehüllt, angehaucht, Kassette rein, Kassette raus, eingeschaltet, ausgeschaltet – es hilft alles nichts, sie will nicht mehr. Die Stimmung ist am Nullpunkt. Wir gehen weiter, aber es ist immer noch strömender Regen und die Horseshoe Falls sind vor lauter Gischt nicht mehr zu sehen. Daher beschließen wir zurück zum Ausgang zu gehen.
Der Regen wird teilweise schwächer aber es bleibt ungemütlich nass. Fast zurück beim Eingang kommt doch noch die Sonne hervor und wir finden einen Baustamm, auf dem wir uns zum Trocknen niedersetzen. Natürlich probieren wir immer wieder ob die Videokamera nicht doch wieder funktionieren will und nach einiger Zeit hat sie ein Einsehen und nimmt wieder auf. Allerdings funktioniert ab diesem Zeitpunkt die Tele-/Weitwinkelfunktion nicht mehr und es ist eher ein Glückspiel, ob die Kamera fix auf Tele oder Weitwinkel steht und dies ist nicht zu ändern.
Wir fahren wieder zurück nach Botswana, nicht ohne vorher einen Abstecher zum Big Tree, einen Affenbrotbaum mit ca. 20m Umfang, zu machen.
Auch ein Besuch zu einem Markt mit Holzfiguren und Schnitzereien ist eingeplant. Die Stimmung ist nicht gut, man merkt überall wie arm die Einwohner sind und teilweise werden die Touristen nicht sehr freundlich begrüßt. Wir verlassen den Markt schon nach kurzer Zeit.
Zurück in Botswana wechseln wir noch unser Quartier und übersiedeln auf den Campingplatz der Chobe Safari Lodge direkt in der Stadt Kasane.