2. Etappe (B-E) – Northland
Die Provinz Northland ist sehr unterschiedlich:
Der Osten mit tollen Stränden, im Norden die Halbinsel Aupori mit Sanddünen,
der Westen ländlich mit Resten von Kauri-Wäldern, das Landesinnere hügelig mit Zitrusfrüchten und Palmen.
In Northland verbringen wir 4 Tage.
Zuerst holen wir unser Wohnmobil – mit dem wir Neuseeland bereisen werden. Der erste Weg führt zum Supermarkt und dann gleich hinaus aus der Stadt, auf dem SH1 (State Highway1) Richtung Norden. Immer wieder nieselt es. Bei Whangarei machen wir Halt und spazieren zu den 26m hohen Whangarei Falls.
Kurz vor Pahia – da wollen wir übernachten – ist das Städtchen Kawakawa. DIE Attraktion sind die „Hundertwasser-Toiletten“. Das müssen wir sehen. Wir fahren zweimal daran vorbei und dann steht Poldi ziemlich ratlos vor dem kleinen Vermächtnis von Friedensreich Hundertwasser (ein österreichischer Architekt und Maler, der von 1975 bis 2000 in Neuseeland gelebt hat) – das ist alles? In Österreich gibt es neben einem eigenen Hundertwasserhaus mehrere große Bauwerke, die von Hundertwasser gestaltet wurden.
In Pahia scheint endlich wieder die Sonne. Am Abend sitzen wir am Strand – jetzt hat der Urlaub so richtig begonnen 🙂
Am Morgen schüttet es in Strömen – unser Plan „Schwimmen mit Delphinen“ fällt da wortwörtlich ins Wasser. Wir wollen eigentlich zum Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt NZ; für die Maori der Ort, wo die Seelen der Toten entschwinden.
Kurz nach Kaitaia, am Beginn der 100km langen Landzunge Aupori, machen wir einen Abstecher zum berühmten „Ninety Mile Beach“. Der ist zwar nur 64 Meilen lang, gehört aber offiziell zum staatlichen Highway-Netz. Da das Fahren mit dem Mietwagen dort nicht erlaubt ist, marschieren wir zum Strand. Es zeigt sich sogar die Sonne und ganz lustig sind die kleinen Pflanzensamen, die der Wind wie Räder am Strand entlang treibt.
In Pukenui übernachten wir. In der Nacht hat es stark geregnet, daher lassen wir Cape Reinga aus und fahren zurück Richtung Süden, aber diesmal zur Westküste. Hier sieht es genauso aus wie in allen Reiseberichten von Neuseeland – tiefgrüne hügelige Landschaft. Von Horeke nehmen wir die kleine Fähre nach Rawene. Die kurze Wanderung bei Opononi mit herrlichem Blick auf die Tasman See und die Sanddünen lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
Keine 20km weiter beginnen die Kauri-Wälder. Northland war einst von den mächtigen Kauri-Bäumen (die zweitgrößten Bäume der Welt, nur übertroffen von den Mammutbäumen Kaliforniens) bedeckt, bis die Europäer Anfang des 20.Jhd. fast den gesamten Bestand gefällt haben. In Waipoua und Trounson sind die meisten der noch existierenden Überreste zu finden. Heute sind diese Bäume streng geschützt.
Die Straße führt durch den dichten Urwald mit riesigen Farnen, Kauri-, Tataire- und Towaibäumen bis zu den Wanderwegen zu den berühmtesten Kauris: Tane Mahuta, Yakas und Four Sisters.
Zum Vergleich:
Tane Mahuta (Gott des Waldes) Alter: über 1500 Jahre, Höhe: 51m, Stamm 17,7m, Umfang Stamm: 13,8m
Poldi: Alter: über 50 Jahre, Höhe: 1,90m, Umfang: top secret
Nach der wunderschönen Wanderung im Kauriwald geht es über Dargaville weiter bis Warkworth.
Doch halt was ist das? Rosa Schafe?? Da stehen doch wirklich rosa Schafe am Straßenrand. Natürlich drehen wir um und schauen uns das genauer an. Die Schafe sind echt, aber eingefärbt – das Foto ist nur echt!
Der Campingplatz in Sandspit, kurz vor Auckland, liegt direkt am Meer. Das ist die richtige Kulisse zum Abendessen 🙂
Das Wetter hat in Northland zwar nicht ganz mitgespielt, aber was wir bisher von Neuseeland gesehen haben gefällt uns trotzdem sehr. Wir sind schon gespannt wie die Halbinsel Coromandel – unser nächstes Ziel – aussieht.