5. Etappe (J) – Tongariro N.P.
Das Gebiet des Tongariro National Park wurde 1887 vom Maori-Häuptling Te Heu heu Tukino IV. den Engländern vermacht, mit der Bedingung das Land zu schützen und nicht zu besiedeln. Es war das erste öffentliche Schutzgebiet Neuseelands. Seit 1991 ist der Tongariro NP Welterbe der Unesco.
Im Zentrum sind die drei Vulkane Ruapehu (2797m), Tongariro (1968m) und Ngauruhoe (2287m). Nach Überlieferung der Maori hat jeder Berg eine eigene Persönlichkeit und einen Stammbaum.
Von Turangi machen wir uns auf in den Tongariro N.P. Nach kurzer Fahrt halten wir beim Lake Rotopounamu und machen die 2-Stunden Wanderung rund um den See. Der Weg geht teilweise direkt am Ufer des unberührten Sees entlang, dann wieder mitten durch den Wald. Es ist zwar bewölkt, aber trotzdem ziemlich heiß.
Nach dieser Wanderung ist uns klar, dass wir den Tongariro Crossing – eine 16km Wanderstrecke, die zu den schönsten Tagestouren gezählt wird – nicht gehen werden, da unsere Kondition nicht ausreicht. Na dann war das halt unser kleiner Tongariro Crossing 😉
Nun ist es nicht mehr weit nach Whakapapa, der einzigen Siedlung im Nationalpark. Der Ort liegt ca. 1200m hoch am Fuß des Ruapehu und ist DAS Skigebiet der Nordinsel. Schon bei der Hinfahrt sticht das Nobelhotel Grand Chateau ins Auge, das so gar nicht in die Landschaft passt. Der Whakapapa Nature Walk zeigt die Flora des N.P. und Zeit für ein Selbstportrait bleibt auch!
In Whakapapa ist es deutlich kühler, aber auch deutlich höher als bisher. Wir übernachten in Whakapapa. Am Morgen ist der Himmel klar und wir nutzen das gute Wetter um mit dem Sessellift „Waterfall Express“ auf den Ruapehu hinaufzuruckeln. Im Shop bei der Talstation erstehe ich noch ein paar Strick-Handschuhe, am Sessellift wird es ziemlich frostig und oben liegt noch Schnee.
Zu den Bergen im Tongariro Nationalparkt gibt es auch eine Legende:
Danach gruppierten sich früher zahlreiche kleinere Berge um die Vulkane Ruapehu, Tongariro, Ngauruhoe und Taranaki. Pihanga, der einzig weibliche, wurde von den Bergen verehrt, liebte aber nur Tongariro. Dies führte zu zahlreichen erbittert geführten Kämpfen um Pihanga. Bei einem Kampf verlor Tongariro die Spitze seines Kopfes, daher seine Form. Taranaki besiegte Ngauruhoe, doch als er mit Ruapehu kämpfte war er bereits erschöpft und wurde schwer verwundet. Taranaki floh an die Westküste und hinterließ bei der Flucht eine große Furche – hier fließt heute der Whanganui River.
Nach dieser Kurz-Alpin-Tour 🙂 gönnen wir uns ein ausgiebiges Frühstück und machen uns auf den Weg nach Pipiriki am Whanganui River.
Beim „Makatote Railway Viadukt“ machen wir Halt. Die 80m hohe Brücke schaut ziemlich baufällig und verrostet aus, ist aber voll in Betrieb. Da fährt mehrmals am Tag die Eisenbahn – na ja beim Drüberfahren sieht man die Brücke ja eh nicht.
In Raetihi, einer Stadt wie bei Lucky Luke, verlassen wir den SH4 und fahren auf einer kleinen Straße, die teilweise Sandpiste ist, durch die wunderschöne Landschaft, wie aus dem Bilderbuch.
In Pipriki gibt es noch eine Überraschung. Wir sitzen gemütlich beim Kaffee als eine riesige Schafherde auf der Starße vorbeizieht. Da die Schafe sehr neugierig sind, werden wir von vielen genau beäugt.
Und morgen machen wir einen Ausflug zur Bridge-to-nowhere.