9. Etappe (C) – Westland
Die regenreiche Westküste der Südinsel ist geprägt von Regenwäldern und den Southern Alps mit Gletschern, Fjorden, Flüssen und Seen.
In Charleston am Nile River liegen Glühwürmchen-Höhlen, weiter nach Süden bei Punakaiki finden sich die Pancake Rocks. Felsformationen aus Kalkstein, die durch Seebeben hochgehoben und gefaltet wurden.
Greymouth, früher Goldgräberstadt, ist die inoffizielle Hauptstadt der Küste, das nahe Hokitika ist die Jadehauptstadt Neuseelands.
Weiter südlich liegen die bekannten Gletscher der Alpen Neuseelands.
Der Morgen ist regnerisch und trüb, also genau das richtige für eine Höhlentour. Wir bekommen die notwendige Ausrüstung – Neoprenanzug, Handschuhe, Helm und Stirnlampe – und nach einer kurzen Fahrt mit einem alten Zug durch die üppige Vegetation des Paparoa NP, einer 20min Tour durch den Regenwald sind wir beim Eingang zur Höhle. Die abenteuerliche Tour durch die Höhlen mit tollen Kalk Stalagmiten und Stalaktiten beginnt.
Wir sind eine Gruppe aus 8 Leuten und im Gänsemarsch – einmal bücken, dann wieder aufrecht, immer mit dem Reifen unterm Arm, geht es durch das Höhlensystem. Nach 2 Etagen abwärts kommen wir zum Fluss. Also ab ins Wasser. Der Reifen ins Wasser, auf den Reifen setzen und los geht die Fahrt in völliger Dunkelheit (Mariella ist gar nicht wohl dabei). Plötzlich wird die Decke von lauter kleinen Lichtpunken erleuchtet, das sind die Glühwürmchen, also genauer die Larven von Würmern, die im Dunkeln leuchten. Wunderschön, wie ein Sternenhimmel!
Eine kurze „Rafting“tour vom Höhlenausgang am Nile River entlang macht unser Höhlenabenteuer komplett. Dabei gilt „Bauch raus, dadurch knallt der Hintern nicht gegen jeden Stein!“
Wir fahren weiter die Westküste entlang Richtung Süden. Bei den Pancake Rocks machen wir natürlich Halt.
Die sehen aus wie übereinander geschichtete Pfannkuchen. Leider regnet es immer noch sehr stark, sodass der Spaziergang eher kurz ausfällt.
In Greymouth übernachten wir. Am nächsten Tag nach wie vor Regen, also das richtige Wetter zum Shoppen. In Hokitika kauft Mariella die Jadegeschäfte halb leer 🙂 Die Neuseeland Jade, greenstone, ist ein dunkelgrüner Nephrit und die Jadeschnitzer machen daraus die tollsten Anhänger und Ringe. Natürlich sehen wir auch einen wunderschöner Elefanten – auf der Elefantenseite ist er als Nr. 457 unserer Sammlung zu bewundern!
Heute begleitet uns der Regen, das ist schade, da die Küste im Nebel fast verschwindet.
Allerdings ist das normal, schließlich heißt diese Gegend „wet coast“ – manchmal auch „west coast“ genannt und „WIEST“ ausgesprochen. Im Gegensatz dazu gibt es auch „EAST“, auszusprechen genau wie wenn es deutsch wäre. Das hat uns anfangs manchmal verwirrt, wenn wir nach dem Weg gefragt haben ….
Wir beschließen, bis zum Franz-Josef Gletscher zu fahren und hoffen auf besseres Wetter für den nächsten Tag. Am Abend hört der Regen auf und es kommt sogar die Sonne heraus. Was für ein Genuss nach zwei Tagen Regen. Wir schlendern durch den Ort „Franz Josef“ und besuchen die Hot Pools um im 36 Grad warmen Wasser zu relaxen.