Da Miles&More androhte einen Teil unserer Prämienmeilen zu streichen, haben wir kurzfristig einen Städteflug nach Oslo gebucht. Wie schon in Amsterdam war auch unsere Nichte Helene mit an Bord.
Der August 2005 war in Österreich ziemlich verregnet und die Prognose für Oslo war: Regen, Wolken, kalt. Die Wirklichkeit aber sah anders aus: ein paar Wolken, Sonne, 17 Grad.
Nach der Ankunft sind wir gleich auf Stadterkundungstour gegangen.
Am nächsten Morgen sind wir bei strahlendem Sonnenschein zur Schisprungschanze Holmenkollen gefahren. Lustigerweise fährt hier eine U-Bahn, die aber die meiste Zeit oberirdisch fährt. Die Fahrt dauert ca. 20 Min. Oben am Sprungturm gibt es eine schöne Aussichtsplattform. Mit dem Lift kommt man aber nicht ganz hinauf. Um die Aussicht genießen zu können, muss man noch zwei sehr steile Treppen erklimmen, aber dann belohnt die wunderschöne Sicht – 471m ü.d.M. – über Oslo.
Die Trolle kommen der Sage nach aus dem Wald und versteinern, sobald sie das Tageslicht erblicken 🙂
Danach haben wir uns auf den Weg zum Frognerpark gemacht. In diesem Park stehen einige der 1650 Skulpturen von Gustav Vigeland. Darunter auch ein Monolith der aus 121 Menschenleibern besteht. Die Statuen zeigen immer Menschen – der Anblick ist „gewöhnungsbedürftig“ 🙂
Ein Besuch der Museumsinsel Bygdoy gehört auf alle Fälle ins Besichtigungsprogramm. Dort finden sich die Museen: Norsk Folkemuseum, Kon-Tiki-Museum, Norsk Sjofartsmuseum und nicht zuletzt das Fram-Museum.
Die Fram ist ein 35m langes Schiff das 1892 aus Eiche erbaut wurde. Fridjof Nansen fuhr damit nahe zum Nordpol, Roald Amundsen nahe zum Südpol. Dieses Schiff war am weitesten im Norden und am weitesten im Süden – Norden 85°57′, Süden 78°41′.
Es ist heute schwer vorstellbar wie die Seeleute damals das Leben in diesen wirklich beengten Verhältnissen über Monate und Jahre ertragen haben.
Zurück zum Rathaus sind wir mit dem Taxiboot gefahren. Dabei hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Hafen.
Helene wollte unbedingt das Architekturmuseum besuchen. Da sich der Himmel merklich eingetrübt hatte, war der richtige Zeitpunkt gekommen. Also sind wir in Richtung des Museums, nicht ohne vorher noch einen Kaffee zu trinken. Dazu haben wir den alten Stadtkern von Oslo gewählt. Hier steht auch ein Denkmal – die ausgestreckte Hand des Dänenkönigs Christian IV. symbolisiert: „Hier soll meine Stadt entstehen!“ Ihm zu Ehren sollte die Stadt Christiania heißen.
Noch während wir den Kaffee bestellt haben, ist ein Regenguß von tropischem Ausmaß niedergegangen. Zum Glück hat das Ganze nur 10 Minuten gedauert und danach hat sich die Sonne langsam wieder gezeigt. Das Museum haben wir nach langer Suche gefunden – also genauer gesagt einen Zettel auf dem vermerkt war, dass das Museum erst 2007 wieder eröffnet wird.
Am nächsten Tag sind wir bei herrlichem Sonnenschein noch zur Festung Akershus und haben einen letzten Blick auf den Hafen gemacht.