Da wir uns nicht entscheiden konnten, welche der baltischen Hauptstädte wir besuchen, hatten wir diesmal gleich drei Städte am Programm.
Begonnen haben wir in Riga, danach ging es nach Tallinn (Estland) und zum Abschluss waren wir noch in Vilnius (Litauen). Die baltischen Staaten sind seit 1991 unabhängig und seit 2004 Mitglieder der EU.
In der üblichen Besetzung – also mit unserer Nichte Helene an Bord – haben wir als erstes Riga erkundet. Die Hauptstadt von Lettland hat ca. 800.000 Ew., die Altstadt hat einen mittelalterlichen Stadtkern und viele Jugendstilbauten.
Von der Kalku iela (Kalkstraße) kommt man zu den neogotischen Gildenhäusern, die Kleine Gilde (Handwerker) und die Große Gilde (Kaufleute). Am Livenplatz haben wir in einem der zahlreichen Lokale gerastet und Kaffee getrunken.
Das Herz der Stadt bildet der Domplatz mit dem Dom, der größten Kirche des Baltikums. Der Grundstein der Kirche wurde 1211 gelegt. Der 90m hohe Turm, so wie wir ihn heute sehen, stammt aus dem Jahr 1776. Auch das Haus der Börse aus dem Jahr 1855 befindet sich am Domplatz. Der Kreuzgang des angeschlossenen Klosters ist noch im ursprünglich romanischen Stil. Da steht ziemlich viel herum: ein goldener Hahn, ein Riesen-Ziffernblatt einer Uhr, Kanonen, Statuen, Glocken und einiges mehr.
Beim Schlendern durch die Altstadt entdeckt man viele interessante Gebäude und noch einiges mehr….
Da gibt es das Katzenhaus. Angeblich hat hier ein Geschäftsmann aus Ärger über die Arroganz der Großen Gilde auf dem Dach seines Hauses eine Katzenfigur montiert, die dem Gildehaus das Hinterteil hinstreckt 🙂
Dann gibt es die „Drei Brüder“, drei eng aneinandergebaute Häuser, in typisch mittelalterlichem Baustil. Ein modernes Kunstwerk als Spinnennetz quer über die Straße, eine verstopfte Sanduhr, ein Märchenschloss mit vielen Türmchen, einen Springbrunnen, der aussieht wie eine Figur.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Rathausplatz mit dem Schwarzhäupterhaus. Das im holländischen Renaissancestil erbaute Gebäude wurde originalgetreu wieder aufgebaut. Die Schwarzen Häupter waren eine Bruderschaft des hl.Georg. Neben dem Schwarzhäupterhaus steht das Haus Schwabe und gegenüber das Rigaer Rathaus.
Die St.Petrikirche ist eines der ältesten Gebäude von Riga. Im 2.Weltkrieg wurde die Kirche vollständig zerstört, aber wieder aufgebaut. Zum Turm kommt man mit dem Aufzug – leider nicht am Montag, da ist geschlossen. Schade!
Die Freiheitsstatue wurde 1935 errichtet, in der kurzen Zeit der Unabhängigkeit des Baltikums (1918-1939). Danach war das Baltikum unter sowjetischer Herrschaft. Erst 1991 wurden die drei Staaten wieder unabhängig.
Der Leitspruch der jungen Republik „für Freiheit und Vaterland“ ist auch das Motto des Denkmals. Die drei Sterne, die das Mädchen Milda zum Himmel hochhält stehen für die drei lettischen Provinzen: Kurzeme, Vidzeme und Latgale.
Das Baltikum ist bekannt für Schokolade, Bernstein und Strickwaren. Natürlich haben wir die lettische Schokolade „Laima“ auch verkostet – ist aber nicht zum Trinken, sondern wirklich zum Löffeln!
Obwohl das Wetter nicht besonders toll war – Regen, Wolken und mit 17 Grad ziemlich frisch für August – haben wir Riga als wirklich sehenswerte Stadt in Erinnerung.
Von Riga sind wir weiter nach Tallinn, in die estnische Hauptstadt, geflogen.