Vilnius ist die Hauptstadt von Litauen und hat ca. 550.000 Einwohner und liegt am Zusammenfluss von Vilnia und Neris. Die Altstadt ist seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist beherrscht von einer südländischen Architektur. Vilnius hat über 40 Kirchen und gilt als nördlichste Barockstadt Europas.
2009 ist Vilnius europäische Kulturhauptstadt.
Etwa 20km nordöstlich von Vilnius liegt der geographische Mittelpunkt Europas.
Nach dem 1,5 std. Flug von Tallinn sind wir am späten Vormittag in Vilnius gelandet. Da das Wetter an diesem Tag etwas freundlicher war, haben wir einen Ausflug in die nähere Umgebung von Vilnius gemacht – nach Trakai.
Die mittelalterliche Burg Trakai liegt inmitten der Trakaier Seen, 28 km westlich von Vilnius und ist mit dem öffentlichen Bus gut zu erreichen. Auf dem Weg zur Burg kommt man durch die Stadt Trakai, mit einer alten Karäersiedlung. Die Karäer wurden 1397 vom Großfürsten Vytautas als Leibwache und Beschützer der Burg nach Trakai geholt.
Die Burg aus dem 14 Jh. wurde zum Schutz gegen die Ordensritter gebaut. Die Burg wurde 1655 von den Russen zerstört, wurde aber in den letzten 100 Jahren wieder aufgebaut
Am nächsten Tag sind wir zuerst zum Glockenturm und zur Kathedrale St. Stanislaus spaziert. Die Kirche ist im klassizistischen Stil erbaut und beherbergt die Gebeine des Hl. Kasimir, dem Schutzpatron der Stadt. Am Platz davor steht der 57m hohe Glockenturm sowie das Denkmal des Gründers von Vilnius – Großfürst Gediminas.
Weiter sind wir vorbei am Denkmal für König Mindaugas zu einem weiteren Wahrzeichen Vilnius, dem achteckigen Gediminas-Turm am Burgberg. Der Burgberg ist ca 50m hoch und vom Turm hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Vilnius ist seit 1579 Universitätsstadt. Die Universität ist die älteste von Osteuropa. Die Gebäude gruppieren sich wie ein Labyrinth um zwölf Höfe. Im Skargoshof ist die spätbarocke Johanneskirche zu finden. Der freistehende Glockenturm ist 63m hoch.
Wie schon erwähnt, gibt es in Vilnius eine Vielzahl von Kirchen.
.) Die berühmteste ist die Annakirche. Sie wurde 1495 im spätgotischen Stil erbaut. Für den Bau wurden 33 unterschiedliche Ziegelarten verwendet.
.) Gleich anschließend ist die ebenfalls gotische Bernhardinerkirche. In der Kirche sind vierzehn Altäre im Rokokostil, die mit Holzskulpturen geschmückt sind.
.) Die älteste Barockkirche ist die Kasimirkirche. Die Kirche wurde 1616 erbaut, dann von Napoleons Truppen geplündert, dann von der russisch-orthodoxen Gemeinde verwendet und schließlich von den Sowjets zum Museum des Atheismus umgewidmet. 1991 wurde sie neu geweiht und die Jesuiten übernahmen die Kirche.
Beim Erkunden der Stadt haben wir noch einige andere Kirchen gesehen und auch das Ausros-Tor, das letzte erhaltene Tor der Stadtbefestigung. Das Marienbild über dem Torbogen gilt seit Mitte des 17.Jh. als wundertätig.
Der Besuch des Bernsteinmuseums war sehr interessant und hat unserer Elefantensammlung einen weiteren Zuwachs beschert 😉 So habe ich hier erstmals grünen und blauen Bernstein gesehen und auch die Stücke mit eingeschlossenen Fossilien – Fliegen, Käfer und sonstiges Getier – waren zu bestaunen. Der baltische Bernstein oder auch Succinit ist der bedeutendste und am besten erforschte Bernstein.
Am letzten Tag haben wir dann nochmals den Rathausplatz besucht und unseren Aufenthalt bei Kaffee und Kuchen ausklingen lassen.
Das Wetter war während unseres Aufenthalts im Baltikum eher unfreundlich – kalt, bewölkt und dazwischen immer wieder Regen. Aber am letzten Tag hat sich dann doch die Sonne gezeigt und das war ein schöner Abschluss unserer Reise.
Ein Besuch der baltischen Hauptstädte lohnt sich und am besten man besucht so wie wir drei, alle drei – Riga, Tallinn und Vilnius!